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Rich Dad Poor Dad - eine Buchkritik

Juli 25, 2019 - Lesezeit: 4 Minuten

Robert Kiyosaki ist eine Art Ikone der "Werd-Reich-Szene". Dabei handelt es sich also meist um Fans, die sich zum Lebensziel gemacht haben reich und finanziell unabhängig zu werden. Und so wie jede Szene, hat auch diese einige Würdenträger, die wie Götter über ihnen schweben. Neben Kiyosaki gibt es da noch Harv Eker, Tony Robbins, Timm Ferris und noch ein paar bekannte Namen. Doch was taugt Kiysokis Hauptwerk "Rich Dad Poor Dad" in der Realität?

Neulich bin ich auf den Buch Blog von Sami Gashi gestoßen. Sami Gashi ist ein Top Model aus der Schweiz, der schon für berühmte Marken wie Gisada engagiert wurde. Ein Mensch also, der weiß, was es bedeutet hart für seine Erfolge zu arbeiten. Er ist ein paar Jahre jünger als ich, aber offenbar spielt für seine Generation das Buch nach wie vor eine große Rolle und dient als Motivationshilfe. Das heißt, Kiyoaskis Ideen prägen offenbar mehrere Generationen. Daher lohnt es sich umso mal, sich den Inhalt etwas genauer anzuschauen.

Meine Meinung zu dem Buch ist nicht ganz so positiv. Ich mag es grundsätzlich, es motiviert mich beim Hören (ich habe es als Hörbuch). Vom Entertainment ist es ok. Was mich im Nachhinein sehr stört ist, dass Kiyosaki sehr ausführlich seine Lebensgeschichte erzählt, dass er einen Vater hatte, der immer pleite war. Klar, der war Lehrer und hat sich sein ganzes Leben lang abgerackert. Sein Ziehvater dagegen war ein knallharter Geschäftsmann, der ohne Studium offenbar ein wirtschaftliches Imperium auf Hawaii hochgezogen hatte. Sehr detailliert erzählt er prägende Begegnungen. Das Problem ist nur: sie sind alle erfunden. Journalisten haben die Story geprüft und keine Leute gefunden, die in die Handlung passen. Kiysoaki hat dann auch zugegeben, dass die Geschichte nur symbolisch gemeint ist und seine Erkenntnisse über das Leben anschaulicher machen soll. Kann man machen - ist aber irgendwie anrüchig, wenn man zuerst behauptet es wären alls 100% wahre Erlebnisse.

Zudem machen mich bei dem Buch ein paar Aussagen etwas nervös. Laut Kiyosaki soll man nicht lernen um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu lernen. Aus diesem Grund hat er auch darauf verzichtet selber zu studieren. Er ist lieber mit dem Schiff als Matrose rumgefahren und hat in Asien gelernt Geschäfte zu machen. Denn sein armer Vater, der Lehrer, der hatte studiert und musste Fortbildungen machen, damit er ein paar Dollar mehr bekommt. Und immer, wenn er mehr Geld verdienen wollte, dann ging das nur dann, wenn er noch mehr arbeitete. Das mag natürlich bei Lehrern richtig sein, aber dieser Job ist eigentlich von Anfang an so angelegt, dass die Leute den Beruf nicht ergreifen, um reich zu werden. Daher ist der Vergleich mit seinem reichen Vater immer etwas unfair. Da hätte er vielleicht lieber ein paar andere Vergleiche ziehen sollen. Denn wenn man sich in den reichen Gegenden umschaut, wer es ist in der eigenen Stadt, der einen dicken Benz fährt und eine riesige Villa hat? Es sind Anwälte, Architekten, Informatiker, Ingenieure .... und Firmeneigentümer. Und so wie ich festgestellt habe, sind die meisten erfolgreichen Firmengründer Akademiker.

Daher würde mein Buch über das Thema "Werde Reich" so beginnen und enden: "Geh studieren, lerne was sinnvolles und lege das viele Geld, das du verdienst, in Immobilien und Werpapaieren an, damit du noch reicher wirst." - Fertig, Buch beendet.

Das von Kiyoaski ist also offensichtlich von der Zielgruppe her an Leute gerichtet, von denen ihm vermutlich klar war, dass sie keine Chance auf ein Studium haben. Also ungefähr 60-70% der US-Gesellschaft. Erzähl dem armen und ungebildeten Massen der Durchschnittsamerikaner, dass sie ohne Studium reich werden können und dann wirst du reich mit deinen Büchern. So geht´s auch...

Aber ich finde da soll sich jeder selber ein Bild machen. Im Buch Blog von Sami Gashi habt ihr die Chance jeden Monat ein Buch kostenlos zu erhalten. Vielleicht ist ja auch mal "Rich Dad Poor Dad" mit dabei. Denn könnt ihr ja selbst entscheiden, welche Informationen ihr daraus als wertvoll für euer Leben herausziehen könnt.