1. You are here: GELD FINANZEN REICHTUM
  2. Karrieretipp: Bewerbungen auf gut Glück
Cover Image

Karrieretipp: Bewerbungen auf gut Glück

Juli 17, 2020 - Lesezeit: 2 Minuten

Das Geld, das liebe Geld - ein Dauerbrenner im Leben. Jeder hätte gerne mehr davon auf dem Gehaltszettel. Ganz schlimm wird das Bedürfnis vor allem dann, wenn Menschen bemerken, dass andere mehr verdienen. Zumindest solche Leute, von denen sie das Gefühl haben, dass sie viel weniger dafür arbeiten. Dagegen gibt es Abhilfe: Kündigung!

Warum Kündigung die Lösung aller Probleme sein kann
Waaaaaaaaas? Kündigung? Ist da jemand irre geworden? Nein, ganz und gar nicht. Mein erster Job nach dem Studium brachte mir im Jahre 2004 jährlich 30.000 Euro ein. Es war zu der Zeit noch Wirtschaftskrise und da hat man eben einfach alles angenommen, was der Markt hergab. Nach einem Jahr begann sich die Lage zu verbessern. Ich studierte also die Stellenanzeigen und sandte einfach so Bewerbungen aus. Als Gehaltsforderung gab ich 45.000 Euro an. Also 50% mehr als das Geld, was ich bisher verdiente. Eine Firma biss tatsächlich an. Es war ein Hersteller für Verpackungen aus Wellpappe. Mit Kartonagen kannte ich mich zwar nicht aus, aber mein bisheriger Job entstammte einer ähnlichen Branche. Ich wurde eingeladen, interviewt, bekam den Job und mein Gehalt wurde problemlos durchgewunken.

Wie das sein kann? Ganz einfach: ich wurde nicht nach meinem bisherigen Gehalt gefragt. Und wenn das jemand tun würde, dann hätte ich zum einen lügen können. Zum anderen darf man als Bewerber durchaus darauf verweisen, dass man in seinem Arbeitsvertrag eine Stillschweigeklausel unterschrieben hat zu sämtlichen Vertragsdetails. Dazu gehören natürlich auch Informationen über das Gehalt. Denn wer das preisgibt, der gibt damit auch automatisch Informationen über die Kostenstrukturen seines Arbeitgebers bekannt. Hochgradig illegal wäre das. Und welcher Personaler fordert dann einen Bewerber noch bewusst dazu auf gegen ein Geheimhaltungsverbot zu verstoßen? Daher keine falsche Scheu, einfach die Aussage mit einem freundlichen Verweis auf diese Klausel verweigern.

Eines ist klar: Auf keinem anderen Weg hätte ich 50% mehr Gehalt bekommen, außer durch Kündigung. Vor allem nicht beim bisherigen Arbeitgeber. Kein Personaler gesteht einem solche Beträge zu, schon aus Prinzip nicht. Ich mochte meinen Chef, ich mochte meine Kollegen und der Job war toll. Aber ich liebe es auch heute auf dem riesigen Balkon meiner tollen Eigentumswohnung zu sitzen und meine Familie in finanzieller Sicherheit zu wissen. Ohne das satte Mehr an Geld wäre das nicht möglich gewesen. Und wenn auch Sie gerne mehr hätten, dann gehört dazu manchmal auch, dass man die Komfortzone verlässt.

Mein Tipp lautet: Wenn Sie einen Job haben, dann sollten Sie nicht untätig sein. Verschicken Sie immer wieder Bewerbungen mit völlig abstrusen Gehaltsforderungen. Vielleicht beißt irgendwann jemand an und dann machen Sie den großen Reibach.