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Die Revolution der Kurierdienste in der Schweiz

April 11, 2020 - Lesezeit: 2 Minuten

Nachdem das Corona-Virus die Wirtschaft in der Schweiz nahezu lahmgelegt hat, gibt es weite Teile der Bevölkerung, die sich nicht mehr richtig versorgen können. Für diesen Zweck haben sich die Kurierdienste in dem Land zusammengetan und ein einheitliches Vermittlungsportal aufgezogen. Es heißt Annanow und vermittelt zentral Aufträge an Dienstleister.

Nachdem nun zahlreiche Bürger der Schweiz ihr Heim nicht mehr verlassen können, bekommt dem Job als Kurier eine ganz neue Bedeutung zu. Sie sind vor allem für Personen wichtig, die der Risikogruppe angehören. An Medikamente und Lebensmittel zu gelangen ist für sie häufig nur dann möglich, wenn sie ins Haus kommen. Problem dabei ist nur, dass die klassischen Dienstleister für Express-Lieferungen am Rande ihrer Kapazität stehen. Leshop und Coop@home haben so viel zu tun wie noch nie zuvor. Nicht nur, dass ihre Mitarbeiter mit den Transporten nicht mehr hinterher kommen. Auch ihre Webseiten sind teilweise komplett überlastet. Ebenso die Kollegen, die sich um die Auftragsannahme kümmern.

Annanow hat hier die Gunst der Stunde genutzt. Die Seite profiliert sich gerade als firmenübergreifende, allgemeine Vermittlungsplattform für Kurierdienstleistungen. Sehr ambitionierte Ziele haben sie sich dabei gesteckt. Ihr Traum ist es eine rein web-basierte Logistik-Kette aufzubauen. Quasi eine Art Uber der Kurierdienste. Egal ob Essen, Medizin, Dokumente etc. - mit Hilfe von ungefähr 20.000 Fahren und Kurieren sollen diese Waren die Empfänger zu Hause erreichen.

Historisch betrachtet ist dieser Vorgang ganz sicher einmalig. Eine derartig umfangreiche Qaurantäne wurde noch nie angeordnet. Zu den bisherigen Partnern von Annanow gehören bereits circa 5.000 Geschäfte. Mit einbezogen werden landesweit 100.000 Taxifahrer, die sich auch mal für einen Botengang nicht zu schade sind.

Für die ausreichende Erreichbarkeit sorgt eine Kooperation von mehreren Firmen. Sie haben ihre Mitarbeiter dazu abgestellt sich dort um die Auftragsannahme zu kümmern.

Dieses Projekt zeigt ganz deutlich, welche Firmen besser und schlechter durch die Krisenzeiten kommen werden. Während viele sich aufs Jammern konzentriert haben, haben andere sich nach Möglichkeiten umgesehen, um ihre Umsätze ins Web zu verlagern. Gut möglich, dass dadurch eine Art neue Evolution in der wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz angeschoben wurde. Der Online-Versand und die Senioren, das war bisher immer ein Thema, dass nie so richtig miteinander harmonierte. Jetzt, nachdem sie keine andere Wahl hatten, haben weite Teile der Bevölkerung die Möglichkeit entdeckt. Man kann also davon ausgehen, dass nach der Krise nicht mehr alles so sein wird wie vorher. Wer sich an den Komfort von Lieferdienst und Kurier gewöhnt hat, der möchte ihn danach sicherlich weiterhin nutzen. Demzufolge wird eine Anpassungswelle unter Kunden und Anbietern ausgelöst, bei der die schlechte geführten, ineffizienten Geschäfte das Nachsehen haben werden.